10 städtebau

Dienstag, 6. Mai 2008

Ortsmitte Gilching

Der öffentliche Raum als Ort des Einkaufens und Handelns, des Flanierens und Verlustierens.

schwarzkiefernacht

schwarzkiefer-ansicht


Römerstrasse Gilching

Voraussetzung für die Umgestaltung der Römerstrasse ist der Bau der Entlastungsstrasse und die Einführung eines Parkleitsystems

Öffentliche Räume sind multifunktional
Gleichgewicht von Verkehr, Verweilen und anderen räumlichen Funktionen. Der öffentliche Raum als Ort des Einkaufens und Handelns, des Flanierens und Verlustierens. Hauptstrassen sind nicht nur Verkehrsanlagen; meist queren sie das Ortszentrum und bilden so den für das Ortsbild bestimmenden Raum. Hier befinden sich oft die meisten Geschäfte, hier sind zahlreiche Fussgänger und Radfahrer unterwegs. Die Verkehrsplanung hat deshalb vielfältige Ansprüche zu berücksichtigen - nicht nur diejenigen des motorisierten Verkehrs. Mit den Mitteln der Strassenraumgestaltung können die Verhältnisse verbessert und der Verkehr beruhigt werden.
Gilching_Bild1
Verkehr
Verschmälerung der Fahrbahn und Verbreiterung der Gehbereiche.
Multifunktionale langgezogene Mittelinsel. Die Fahrbahn wird im Zentrumsbereich auf 7,5 m verschmälert (3 m - 1,5 m Mittelinsel - 3 m), der Fussgängerbereich verbreitert. Autofahrer und Radfahrer teilen sich die Fahrbahn, da Radfahrer nach neuesten Untersuchungen am sichersten sind, wenn sie im Blickfeld der Fahrzeugführer sind. Ziel ist ein gleichberechtigtes Nebeneinander der Verkehrsteilnehmer. Das wird erreicht, wenn Autofahrer, Fussgänger und Radler per Augenkontakt kommunizieren( Hans Mondermann). Busse halten mitten auf der Fahrbahn, Beispiel: Cable Cars San Francisco. Sanfte Mobilität.
Gilching_Bild2
Oberflächen
Bei den Oberflächen wird darauf geachtet, wenig Materialien (Asphalt, Granit) gezielt einzusetzen. Als Asphalt wird eingefärbter "Offenporiger Asphalt" (OPA), auch als Drän- oder Flüsterasphalt bezeichnet, eingesetzt. So kann der überwiegende Teil des Regenwassers im Boden versickern, es sind keine zusätzlichen Installationen für Dränagen und Wasserabführung erforderlich. Auch bei starkem oder langanhaltendem Regen ist der Belag frei von Wasserlachen und Pfützen. Der zweite Effekt ist, dass der Asphalt den Lärm um 5 Dezibel senkt; eine Verminderung um 5 Dezibel wird als Halbierung der Lautstärke wahrgenommen. Leuchten vermitteln dem Strassenraum Aufenthaltsqualität. Sie grenzen die Gehbereiche von der Fahrbahn ab, ohne den Strassenraum zu zerschneiden.
kreuzung
Breite Bürgersteige
Breite Bürgersteige ca. 7,0 m, wo vorher für die Fussgänger wenig Platz blieb. Die Fahrbahn ist mit einer flachen Schale vom Bürgersteig ohne Höhenversatz abgesetzt. Die Leuchten am Fahrbahnrand verhindern das Befahren der Bürgersteige und schützen so den Fussverkehr.

Übergänge
Wichtigen Übergänge sind mit Zebrastreifen markiert, die Mittelinsel erleichtert jedoch ein Queren der Fahrbahn an jeder Stelle. Sie dient den Radfahrern als Linksabbiegespur. Die schmalen Fahrspuren ermöglichen breitere Bürgersteige, reduzieren die Geschwindigkeiten, verkürzen die Querungsdistanz für Fussgänger und mindern die Trennwirkung.
roemerstrasse
Sensibles Parken
Das Parkraumkonzept sieht vor, den Strassenraum zu entrümpeln und übersichtlich zu machen, d.h. es gibt nur an ganz wenigen Stellen Plätze für Kurzzeitparker ca. 30 Stück. Alle anderen Parkplätze werden im Parkdeck (260 Stpl.) an der Rathausstrasse untergebracht. Dieses Parkdeck sollte der Anfang eines Parkleitsystems werden. Auf dem Dach des Decks entstehen die Sportplätze für die Hauptschule. Dazu kommt das Parkdeck unter dem Supermarktes mit 90 Stellplätzen und die Tiefgarage am Schwarzkiefernplatz mit 64 Plätzen.

Seitenstrassen
Grundsätzlich haben die Fussgänger auf der Römerstrasse Vorfahrt vor einbiegenden Fahrzeugen. An wichtigen Kreuzungen werden Minikreisverkehre eingeführt.

Minikreisel statt Kreuzungen
Minikreisel haben Aussendurchmesser zwischen 13 und 22 m und sind deshalb städtebaulich besser integrierbar als kleine Kreisel mit 26 m. Pkws bewegen sich in den Fahrspuren, grösser Lkws können die Mittelinsel teilweise überfahren.
- Ein wesentlicher Vorteil des Kreisverkehrs liegt in den geringen Geschwindigkeiten. Es lassen sich bei Annäherung an den Knotenpunkt mittlere Geschwindigkeiten von 40 km/h erreichen und zwar 50 m vor dem Kreisverkehr. Am Zebrastreifen, bzw. Wartelinie, wird im allgemeinen Schrittgeschwindigkeit gefahren.
- Der Kreisverkehr hat weniger Konfliktpunkte als eine Kreuzung
- Konfliktströme fahren in gleicher Richtung
- Minikreisverkehre sind sehr sicher und haben eine mit kleinen Kreisverkehren vergleichbar niedrige Unfallrate.
- Minikreisverkehre haben eine vergleichsweise grosse Kapazität, bis zu 18000 Kfz/24h
- Bau- und Betriebskosten sind billiger als eine Ampelanlage.
schwarzplan
Städtebau
Die Raumkanten und Höhenentwicklung der jüngsten Bebauung an der Römerstrasse werden aufgenommen. Das bedeutet eine Strassenraum von 21 m Breite, um eine räumliche Wirkung zu erzielen wird eine Traufhöhe von 12 - 14 m bei 4 Geschossen vorgeschlagen, zum Vergleich: die Maximilianstrasse in München hat eine Breite von 23 m bei einer Traufhöhe von 18 m.
Die Kreuzung Rathaus-/Römerstrasse wird durch Neubauten akzentuiert, der Trichter des Marktplatzes wird baulich gefasst und auf der gegenüberliegenden Seite durch ein neues Gebäude aufgefangen, so dass insgesamt eine räumliche Situation entsteht, die in der Römerstrasse eine Pause macht und auf den Eingang in die Ortsmitte weist.
roemerstrasse-ost-
roemerstrasse-west

Stadtgrün
Bäume an Strassen und Parkanlagen prägen das Erscheinungsbild einer Stadt. Sie verbessern nicht nur das Mikroklima und bieten Schatten, und erleichtern die Orientierung, sondern sie haben auch einen hohen ästhetischen Wert. Die Römerstrasse wird von einer Platanenallee begleitet, am Markt wird sie unterbrochen, um die Schwarzkiefern am römischen Meilenstein voll zur Geltung kommen zu lassen. Der Meilenstein wird an seine Stelle belassen. Der Platz mit den Schwarzkiefern ist als Reverenz an den römischen Ursprung der Strasse gedacht, als Ersatz für Pinien, die nördlich der Alpen nicht wachsen. Rathaus- und Karolingerstrasse werden durch eine Allee aus Blauglockenbäumen aufgewertet. Alleenpflanzungen und Stadtbaumpflanzungen werden Gilching neben der baulichen Ausformung ebenfalls räumlich strukturieren.

Stadtbeleuchtung
In Frankreich, Belgien in der Schweiz regelt in vielen Städten ein Plan Lumière die Beleuchtung des öffentlichen Raumes. Hauptanliegen des Konzeptes ist, nicht mehr funktionale auf Sicherheit ausgerichtete Überlegungen bei der städtischen Beleuchtung in den Mittelpunkt zu stellen, sondern gestalterische. Es soll eine poetische nächtliche Atmosphäre geschaffen werden, nicht durch zusätzliche Beleuchtung, sondern durch einen anderen Einsatz des Mediums, ohne dass die Sicherheit darunter leidet. Auf dem Marktplatz ist mit dem indirekten Licht der Aussenleuchten begonnen.
Das typische Kennzeichen der Römerstrasse ist ihre Geradlinigkeit. Deshalb wurde für die Römerstrasse die Leuchte Puntila der Firma Schréder gewählt. Sie zeichnet sich durch ein Spiel von Licht und Schatten aus und gibt der ganzen Strasse eine rhythmische Gestaltung, die durch das transluzente gelbe Gehäuse verstärkt wird. Die Masten können je nach Bedarf mit mehreren Leuchten bestückt werden. Nach dem Durchfahren oder Durchschreiten der Bahnunterführung findet man sich in einem ganz besonderen stimmungsvollem Licht. Zu Hause in der Stadt bei Nacht.

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Heute sind wir da, ob morgen auch noch, weiß man nicht. Tun wir, was wir können und bekümmern wir uns nicht.

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